Bayerische Rettungsmedaille für Michael Tagirow!
Der Lebensretter vom Königssee!
Bayerische Rettungsmedaille für Michael Tagirow Bub vor dem Ertrinken gerettet.
München/Marktschellenberg am Freitag, den 17. Juli 2015 in der Residenz München.
Er hatte keine Zeit zum Überlegen. Sofort, nachdem er den ertrinkenden Buben im Königssee entdeckt hatte, sprang Michael Tagirow aus Marktschellenberg in das von Wellen aufgewühlte, 13 Grad kalte Nass. Mit seinem beherzten Eingreifen rettete er dem kleinen Kind das Leben. Geschehen ist das Ganze am 14. Oktober letzten Jahres.
Gestern erhielt Tagirow dafür aus den Händen von Ministerpräsident Horst Seehofer in München die Bayerische Verdienstmedaille.
Der damals 19-jährige Michael Tagirow saß an jenem 14. Oktober mit einer Freundin auf einer Bank an der Seelände. Die beiden schauten sich Fotos auf einem Smartphone an, es waren kaum Gäste unterwegs. Plötzlich bemerkte Michael Tagirow aus den Augenwinkeln etwas merkwürdiges.
Etwas im Wasser tauchte immer wieder auf. Endlich konnte es der 19-jährige Marktschellenberger genau erkennen: Es war ein Bub, der immer wieder untergegangen ist und sich wohl mit den Füßen vom Boden abgestoßen hat, um wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen.
Ohne zu überlegen, sprang Tagirow in den kalten Königssee. Es gelang ihm zügig, den etwa vierjährigen Buben an Land zu bringen, das Kind war fast bewusstlos.
Sofort begann der Retter, dem Kleinen auf die Brust zu drücken, wie er es im Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein gelernt hatte. Und tatsächlich: Der Bub hustete und spuckte das Wasser aus. Dann begann er zu schreien.
Um Hilfe rief auch Michael Tagirow, aber die wenigen Passanten gingen kommentarlos weiter. Plötzlich kam ein Mädchen angerannt, wohl die Schwester oder Cousine des Buben. Tagirow bat sie, die Mutter des Buben zu holen. Die tauchte wenig später auf, nahm den Buben emotions und kommentarlos an sich und ging davon. Kurz bevor Tagirow aufgrund dieser unverständlichen Undankbarkeit losbrüllen wollte, drehte sich das Mädchen noch einmal um sagte ein kleines Danke .
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger/ Ulli Kastner